
Für Fachleute wie Radonsanierer, Liegenschaftsbesitzer, Gemeinden, Behörden, Bauplaner und Architekten ist es essenziell, die Messwerte und die Masseinheiten von Radon zu kennen und zu verstehen. Dieser Leitfaden schafft Klarheit über Einheiten, Richtwerte und die Interpretation von Radonmessungen.
Die Masseinheit: Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³)
Die Radonkonzentration in der Raumluft wird in Becquerel pro Kubikmeter Luft (Bq/m³) angegeben. Ein Becquerel steht für einen radioaktiven Zerfall pro Sekunde – konkret also, wie viele Zerfälle in einem Kubikmeter Luft pro Sekunde stattfinden. Diese standardisierte Einheit ist zentral für die Beurteilung der Radonbelastung. In der Schweiz und den meisten europäischen Ländern ist Bq/m³ die standardisierte Einheit für die Radonkonzentration.
Schweizer Referenzwert: 300 Bq/m³
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt einen Referenzwert von 300 Bq/m³ für Aufenthaltsräume. Wird dieser Wert überschritten, sollten Massnahmen zur Reduktion der Radonkonzentration geprüft und umgesetzt werden. Der Referenzwert ist kein absoluter Grenzwert – aber ein klarer Handlungsimpuls.
So funktioniert die Radonmessung
In der Praxis unterscheidet man zwischen Langzeitmessung (mind. 3 Monate) mit passiven Detektoren und Kurzzeitmessung mit aktiven Geräten:
Kurzzeitmessung: Nützlich für erste Einschätzungen, aber nicht repräsentativ für die langfristige Exposition.
Langzeitmessung: Liefert ein realistisches Bild der durchschnittlichen Belastung. Ideal für Entscheidungsgrundlagen.
Interpretation der Radonmesswerte
0–100 Bq/m³: Kein Handlungsbedarf.
100–300 Bq/m³: Einfache Massnahmen zur Reduktion empfohlen.
Über 300 Bq/m³: Aufwändigere Massnahmen oder professionelle Sanierung erforderlich.
Es ist wichtig, die Messwerte im Kontext der Gebäudenutzung und der Aufenthaltsdauer der Personen zu betrachten. In Schulen oder Kindergärten sollten beispielsweise strengere Massstäbe angelegt werden.
Massnahmen zur Reduktion der Radonbelastung
Bei erhöhten Radonwerten stehen verschiedene Massnahmen zur Verfügung:
- Verbesserung der Lüftung: Regelmässiges und ausreichendes Lüften kann die Radonkonzentration senken.
- Abdichtung von Rissen und Undichtigkeiten: Das Abdichten von Rissen im Fundament und in Wänden verhindert das Eindringen von Radon.
- Installation von Radonabsaugsystemen: Spezielle Systeme können Radon unter dem Gebäude absaugen und nach aussen ableiten.
Es ist ratsam, bei erhöhten Radonwerten Fachleute hinzuzuziehen, um geeignete Massnahmen zu planen und umzusetzen.
Fazit
Radonmesswerte sind mehr als abstrakte Zahlen – sie sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Gesundheitsschutz. Wer die Einheiten versteht, die Richtwerte kennt und richtig interpretiert, kann gezielt handeln. Für Immobilienbesitzer und Radonprofis gilt: Lieber einmal zu viel messen als zu wenig.
Was ist Radon und warum ist es gefährlich?
Radon ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas, das durch den Zerfall von Uran im Boden entsteht. Es kann aus dem Untergrund in Gebäude gelangen und sich dort anreichern. Beim Einatmen zerfällt Radon in der Lunge weiter und setzt dabei Alphastrahlung frei, die das Lungengewebe schädigen kann. Langfristige Exposition gegenüber hohen Radonkonzentrationen erhöht das Risiko für Lungenkrebs erheblich. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in der Schweiz.
Wie wird die Radonkonzentration gemessen?
Die Radonkonzentration wird in Becquerel pro Kubikmeter Luft (Bq/m³) gemessen. Ein Becquerel entspricht einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde. In der Schweiz und den meisten europäischen Ländern ist Bq/m³ die standardisierte Einheit für Radonmessungen.
Was ist der Referenzwert für Radon in Innenräumen in der Schweiz?
Das BAG hat für die Radonkonzentration in Innenräumen einen Referenzwert von 300 Bq/m³ festgelegt. Wird dieser Wert überschritten, empfiehlt das BAG, Massnahmen zur Reduktion der Radonbelastung zu ergreifen. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um einen Referenzwert und nicht um einen absoluten Grenzwert handelt. Dennoch sollte bei Überschreitung dieses Wertes gehandelt werden, um die Gesundheit der Bewohner zu schützen.
Wie kann ich die Radonkonzentration in meinem Gebäude messen lassen?
Um die Radonkonzentration in Ihrem Gebäude zu messen, sollten Sie eine anerkannte Radonmessstelle kontaktieren. Das BAG führt eine Liste solcher Messstellen, die die Einhaltung der Anforderungen an eine anerkannte Radonmessung garantieren. Für Radonmessungen in Wohngebäuden ist eine Expositionszeit von mindestens 90 Tagen während der Heizperiode (Oktober–März) empfohlen.
Welche Massnahmen kann ich ergreifen, wenn die Radonkonzentration in meinem Gebäude zu hoch ist?
Bei erhöhten Radonwerten stehen verschiedene Massnahmen zur Verfügung:
– Verbesserung der Lüftung: Regelmässiges und ausreichendes Lüften kann die Radonkonzentration senken.
– Abdichtung von Rissen und Undichtigkeiten: Das Abdichten von Rissen im Fundament und in Wänden verhindert das Eindringen von Radon.
– Installation von Radonabsaugsystemen: Spezielle Systeme können Radon unter dem Gebäude absaugen und nach aussen ableiten.
Es ist ratsam, bei erhöhten Radonwerten Fachleute hinzuzuziehen, um geeignete Massnahmen zu planen und umzusetzen.
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